Wieder waren wir dank Jetlag früh wach. Um 6.20 Uhr fuhren wir bereits los. Kurz vor Breckenridge konnten wir noch zwei Füchse in Ruhe beobachten.
Heute standen die London Mines auf dem Programm, danach sollte es über den Mosquito Pass nach Leadville gehen.
Langsam ging die Sonne auf.
Wir fuhren in Alma auf die CR 10.
Es ging schon ziemlich ruppig los. Dann wurde die Straße immer schlechter.
Links sahen wir eine riesige Anlage, die North London Mill, die noch im Schatten lag. Die Straße dahin sah sehr eng aus, so daß wir auf eine Fahrt verzichteten. Es ging weiter bergauf.
Die Straße wurde wirklich grenzwertig, wir hatten echt Bammel wegen der Reifen, da wir noch viele Meilen vor uns hatten. Es war jetzt nicht so, daß der Trailblazer das nicht schaffen würde, aber aufgrund der Felsen kamen wir nur sehr langsam voran und fürchteten die ganze Zeit um die Reifen.
Wir quälten uns zur North London Mine. Hier war alles weiß vom Frost, es lag sogar etwas Schnee. Kein Wunder, wir waren 12300 ft. hoch.
Wir sahen uns um, es war saukalt. Ich checkte kurz unsere Lage. 9 Meilen wären es noch bis Leadville über den Mosquito Pass. Hier auf dem Bild sieht man die weitere Strecke.
Das war bei diesen Straßenverhältnissen zuviel. Was wäre, wenn wir uns oben einen Platten holen und dann bei diesen Straßenverhältnissen noch einen zweiten. Nein, das mußte nicht sein und die Landschaft, kahle Berge, ist jetzt auch nicht so berauschend.
Also zurück. Hier noch ein Video vom Rückweg. Leider sind die Schwierigkeiten nur annähernd zu erkennen.
Wieder an der North London Mill angekommen, sahen wir, daß sie nun schon in der Sonne lag.
Wunderbar anzusehen. Wir beschlossen doch die kleine Straße zu probieren. Es klappte. Wir mußten zwar durch viele tiefe Pfützen, aber wir kamen an.
Um zur Mill zu gelangen, mußten wir noch einen Bach überqueren, auf dem zwei Latten lagen. Das tückische war, daß ein leichter Eisfilm auf dem Holz lag und es dadurch sehr rutschig war, aber wir schafften es.
Dann sahen wir uns gründlich um, das riesige Gebäude war schon beeindruckend, wie es hier in dieser herbstlichen Landschaft lag. Auch die Umgebung erkundeten wir ausgiebig.
Danach beschlossen wir über den Independence Pass nach Carbondale zu fahren. Leider keine gute Entscheidung. Da die Aspen ja in den schönsten Farben leuchteten, ist der Tourismus der Blätterjäger voll ausgebrochen.
Auf dem Pass war ein Megaverkehr. So brauchten wir ewig, bis wir endlich ins Aspen waren und dann in Carbondale.
Wir fuhren sofort weiter nach Marble. Von dort waren es noch ca. 6 Meilen bis zur Crystal Mill.
Aber was war das für eine Strecke. Anfangs ging es noch, aber dann wurde die Road ziemlich rauh. Ab der Kreuzung 314 u. 315 war es dann wirklich heftig. Die Straße war absolut der Hammer. Viel loses Geröll und Felsen auf dem Weg, tiefe Auswaschungen und sehr eng. Das war echt das härteste, was wir bisher gefahren sind. Erschwert wurde das ganze durch permanenten Gegenverkehr. Einmal mußten wir ein Steilstück 50 Meter rückwärts über loses Geröll wieder hoch, da wieder Gegenverkehr war
Hier ein paar Bilder der Strecke, die leider auch nicht die Schwierigkeiten zeigen. Es war auch sehr schwierig zu fotografieren bei dem Geschaukel.
Und dann kam uns tatsächlich ein PKW entgegen, fragt mich nicht, wie der das geschafft hat
Und so ging es weiter. Dauernd mußte man ausweichen. Ich hatte die gesamte Zeit wirklich Angst um die Reifen, dieses Geröll und die spitzen Felsen waren echt heftig. Nach endlosen Meilen waren wir endlich da.
Leider war das Gewitter mittlerweile auch da und die Sonne war weg. Aber egal, diese Mill wollten wir schon immer sehen und endlich waren wir da
Ich kann jedem nur empfehlen auf keinen Fall am Wochenende hinzufahren, tut Euch das nicht an. Nach vielen vielen Fotos fuhren wir wieder zurück. Obwohl es schon nach 15.00 Uhr war, hatten wir noch immer ziemlichen Gegenverkehr. Bis Marble waren es genau 4,5 Meilen, dafür brauchten wir zurück 50 Minuten. Hinwärts brauchten wir 1 Stunde 15 Minuten.
Unterwegs hatten wir nochmal herrliche Aussicht, vor allem an einem See, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt habe. Der lag da wie aus einem Märchen entnommen. Hier fand ich es wieder besonders schade, daß die Sonne nicht schien.
Als wir am Ende der Gravelroad ankamen, kam am Berg gegenüber nochmal die Sonne ein wenig durch.
Auf dem Weg zurück nach Carbondale hielten wir noch in Redstone und fotografierten die Redstone Coke Ovens. Hier wurde jahrelang Koks hergestellt.
Dann fuhren wir zu unserem Motel, einem Days Inn. Wir trugen unser Gepäck ins Zimmer, tranken kurz ein Bier und holten uns im Supermarkt eine Kleinigkeit zu essen. Wir waren beide so erschöpft, daß wir kaum Hunger hatten. Das Fahren heute war bald anstrengender als wenn wir zu Fuß gegangen wären.