Um 4.00 Uhr war ich bereits wach. Ich nutzte die Zeit eine SMS nachhause zu schreiben und mich im Forum zu melden und den Wetterbericht zu checken. Dieser war ganz gut, aber ab Mittag ist mit Gewittern zu rechnen. Bis dahin sollten wir unser Programm durchbringen können.
Es standen heute die Magnolia Mill, Buchskin Joe Mine, South Park und Como auf dem Programm. Um 5.00 Uhr stand auch Klaus auf, um 6.00 Uhr gingen wir frühstücken und kurz nach 7.00 Uhr fuhren wir los. Eine Zeit, die wir nur am Anfang des Urlaubs schaffen. Als wir ins Auto stiegen, traf die Sonne gerade auf den Berg gegenüber.
Wir verließen Frisco Richtung Süden.
Es war herrlich, wir hatten strahlend blauen Himmel, die Sonne schien die Berggipfel an, die Seen lagen noch im Schatten, Dunst schwebte über dem Wasser, ein toller Anblick. Das wäre was für die Profi-Fotografen unter uns gewesen.
Wir fuhren die SR 9, zuerst durch Breckenridge, einem scheußlichen Skiort, dann kamen wir bald zum Abzweig CR 4.
Diese Gravelroad führte am Montgomery Reservoir entlang.
Von weitem konnte man die Magnolia Mill schon sehen. Leider konnten wir nicht ganz hinfahren, die restlichen Meter gingen wir zu Fuß.
Die Mill war ein sehr schöner Anblick vor dem blauen Himmel, die Bäume und die leuchtenden Aspen rundrum, dahinter ein Wasserfall.
Sehr schön. Innen war leider ziemlich viel kaputt, nur zwei Maschinen standen noch hier.
Wir liefen ein bißchen durch die Gegend und waren begeistert von der Schönheit der Landschaft. Berge und Tannenbäume sind ja nicht das unsere, aber der Anblick hat schon auch einmal was
Zurück ging es wieder entlang des Magnolia Reservoirs.
Dann fuhren wir zurück auf die 9 und weiter bis Alma, dort fuhren wir zuerst an der CR 8 vorbei. Als wir die CR 10 passierten, drehten wir um und fanden die 8. Leider steht das Schild erst nach der ersten Kurve
Wir machten uns auf die Suche nach den Überresten der Buckskin Joe Mine. Die Gravelroad passierte ein altes Haus und ein paar Maschinen. Wir fuhren, bis es nicht mehr weiterging. Hier war ein Parkplatz, von dem jede Menge Wanderer starteten. Rundrum über den Berggipfeln zogen schon die Wolken heran, das Gewitter kündigte sich an, aber alle rannten munter los. Wir würden uns das bei der Wettervorhersage nicht trauen.
Nun, irgendwo mußten wir was übersehen haben, wir drehten also um und sahen uns auf dem Rückweg die Maschinen an, Überreste der Sweet Home Mine und das Haus.
Dann gab ich die GPS-Daten der Buckskin Joe Mine ins Garmin ein und so fanden wir es schließlich auch. Dazu mußten wir allerdings einen Bach überqueren, über dem eine nicht sehr vertrauenserweckende Holzlatte lag.
Klaus ging voran, es ging alles gut und ich folgte. Mulmig war mir vor allem wegen des Fotos. Ich selbst würde wieder trocknen, wenn ich reinfallen würde, aber der Foto nicht. Aber es ging gut
Wir machten einige Bilder der alten Station, von der aus die Gondeln zu der Mine hoch oben am Berg starteten.
Urplötzlich war dann die Sonne weg. Das ging ja schnell hier. Wir sahen noch eine zweite Mine oben am Berg.
Dann brachen wir auf, zurück zur 9 und weiter nach Süden.
Je weiter wir nach Süden kamen, desto sonniger wurde es wieder. Wir fuhren bis Fairplay. Dort war South Park City, das aber eine Art Freilichtmuseum war, darauf hatten wir heute keine Lust und fuhren gleich weiter nach Como.
Dort gab es einen Rundbau, der als Eisenbahnverteiler fungierte. Wir fanden ihn gleich. Das sah wirklich gut aus.
Sogar reingehen konnte man heute am Samstag. Wir trugen uns ins Register ein und die Aufpasserin flippte fast aus, als sie hörte daß wir aus Germany sind. Haben sie das auch eingetragen, na klar. Jeder weitere Besucher wurde mit den Worten begrüßt, wir haben heute sogar Besuch aus Germany und sie deutete auf uns. Wir winkten jedesmal artig Wenn wir gesagt hätten, wir kommen vom Planeten Neptun hätten wir nicht mehr Aufregung verursachen können. So kann man auch berühmt werden
Sie erklärte uns noch einiges zur Funktion des Gebäudes. Zum Beispiel, daß die hölzernen Aufbauten über die Kamine der Loks gesteckt wurden, damit der Rauch oben aus dem Gebäude entweichen konnte.
Ein alter Waggon stand da und wurde gerade restauriert.
Sie fragte, was wir noch machen wollen. Wir meinten, wir hätten ein Schild gesehen, das zum Boreas Pass wies, etwa 17 Meilen nach Breckenridge. Sie meinte, das ist eine tolle Strecke, die der alten Eisenbahnlinie folgt. Ganz oben am Pass wäre ein Sektionshaus, in dem im Winter die Leute das Haus nur durch die Fenster im ersten Stock verlassen konnten, wegen des Schnees.
Nachdem wir noch eine kleine Spende hinterlassen haben, fuhren wir los. Die Strecke war wirklich wunderschön.
In Serpentinen schraubte sie sich den Berg hoch, rundrum waren die Hänge voller leuchtender Aspen, ein traumhafter Anblick. Allerdings baute sich über dem Pass eine riesige schwarze Wand auf. Das Gewitter hatte uns wieder eingeholt.
Auf der Strecke war einiges los, gigantisch, man hatte das Gefühl ganz Denver ist hier unterwegs, um die herrlichen Herbstfarben zu bewundern. Eine dermaßen volle Gravelroad haben wir noch nie gesehen. Man kam sich vor wie am Grand Canyon
Als wir fast oben waren am Paß, ging es los. Zuerst ein paar Regentropfen und dann kam der Hagel, wow, das war ein Erlebnis, es hagelte wie blöd. Viele Fahrzeuge blieben links und rechts stehen. Aber drei andere Autos und wir fuhren weiter. Wir hatten daher eine schöne Spur durch die Hagelkörner. Wer weiß, wieviel es herhaut, am Ende sitzt man hier oben fest.
Der Hagel hörte auf, kurz bevor wir das Sektionshaus und den Eisenbahnwaggon, der hier stand, erreichten. Hier war es ebenfalls brechend voll. Und während ich den Waggon fotografierte, holte uns der Hagel wieder ein, also weiter.
Es ging ab nun bergab. Unser Auto sah aus, als wären wir in einem Schneesturm gewesen. Es kamen uns jede Menge Radler entgegen, die sich hier rauf mühten. Aber keiner kehrte um, obwohl man unserem Auto und allen anderen Autos ansehen konnte, was einen oben erwartet und die schwarze Wand nach wie vor über dem Berg hing. Ich finde sowas sehr leichtsinnig
Wir fuhren in einer Kolonne von garantiert 10 Fahrzeugen weiter nach unten. Aufgrund des immensen Verkehrs, der auf dieser Seite noch schlimmer war, konnte man die eigentlich wunderschöne Strecke gar nicht richtig genießen. Dies ist wohl eine Strecke für werktags.
Nachdem wir Breckenridge erreichten, fuhren wir gleich weiter zurück nach Frisco. Nach einem kurzen Aufenthalt im Zimmer gingen wir shoppen zum Wal Mart und noch einkaufen bei Safeway. Es gab die ersten Chickenstripes, die ich so liebe. Auch heute schliefen wir wieder früh ein.